EU-Normen für Handschuhe
EN 420 – Schutzhandschuhe – Allgemeine Anforderungen
Diese Norm definiert die für Schutzhandschuhe aller Kategorien anzuwendenden relevanten Prüfverfahren, die vom Hersteller vorzunehmende Kennzeichnung und die bereitzustellenden Informationen sowie allgemeine Anforderungen. Letzteres bezieht sich auf Anforderungen zu Gestaltungsgrundsätzen, Handschuhkonfektionierung, Widerstand des Handschuhmaterials gegen Wasserdurchdringung, Unschädlichkeit, Komfort und Leistungsvermögen.
EN 388 – Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken
Diese Europäische Norm legt Anforderungen, Prüfverfahren, Kennzeichnung und Herstellerinformationen für Schutzhandschuhe gegen die mechanischen Risiken Abrieb, Schnitt, Weiterreißen, Durchstich und falls zutreffend, Stoß fest.
Dabei gibt es vier Kriterien, nach denen der Schutz vor mechanischen Risiken geprüft werden kann. Jedem Kriterium wird eine Leistungsstufe zugeordnet:
KRITERIEN
Dabei gibt es vier Kriterien, nach denen der Schutz vor mechanischen Risiken geprüft werden kann. Jedem Kriterium wird eine Leistungsstufe zugeordnet:
KRITERIEN
a. | Abriebfestigkeit: | 0 - 4 |
b. | Schnittschutz (runde Klinge): | 0 - 5 |
c. | Weiterreißfestigkeit: | 0 - 4 |
d. | Durchstichfestigkeit: | 0 - 4 |
LEISTUNGSSTUFEN | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | |
Abriebfestigkeit | (Zyklen) | <100 | 100 | 500 | 2000 | 8000 | |
Schnittfestigkeit | (Faktor) | <1,2 | 1,2 | 2,5 | 5,0 | 10,0 | 20,0 |
Weiterreißfestigkeit | (Newton) | <1,2 | 10 | 25 | 50 | 75 | |
Durchstichfestigkeit | (Newton) | <20 | 20 | 60 | 100 | 150 |
Höhere Werte stehen für ein besseres Testergebnis.
Außerdem wurde die Norm durch EN 388:2016 weiterentwickelt. Dadurch wird die Prüfung der mechanischen Risiken um die folgenden Kriterien erweitert:
Schnittschutz (ISO 13997): | A - F |
Schutz vor Stoß: | P (wenn erfolgreich) |
Der Test zum Schutz vor Stoß ist optional und nur für Handschuhe mit Polsterung, die einen Aufprall dämpfen sollen, sinnvoll.
EN 374-1 – Schutzhandschuhe gegen Chemikalien
Diese Europäische Norm legt das Prüfverfahren für die Bestimmung des Widerstands von Werkstoffen für Schutzhandschuhe gegen Degradation durch gefährliche Chemikalien fest. Man unterscheidet dabei zwischen zwei Formen des Chemikalienschutzes. Handschuhe mit vollwertigem Schutz werden mit dem Erlenmeyerkolben-Symbol gekennzeichnet. Damit schützen sie länger als 30 Minuten lang vor mindestens 3 der nachfolgenden Chemikalien:
A | Methanol |
B | Aceton |
C | Acetonitril |
D | Dichlormethan |
E | Kohlenstoffdisulfid |
F | Toloul |
G | Diethylamin |
H | Tetrahydrofuran |
I | Ethylacetat |
J | n-Heptan |
K | Natriumhydroxid 40% |
L | Schwefelsäure 96% |
Die Norm wurde erweitert um EN ISO 374-1:2016, dabei wurden die Buchstaben M-T hinzugefügt:
M | Salpetersäure 65% |
N | Essigsäure 99% |
O | Ammoniakwasser 25% |
P | Wasserstoffperoxid 30% |
S | Flusssäure 40% |
T | Formaldehyd 37% |
Handschuhe mit eingeschränktem Chemikalienschutz werden mit dem Becherglas-Symbol gekennzeichnet. Das bedeutet, dass die Handschuhe wasserdicht sind und vor bestimmten Chemikalien schützen können.
EN 407 – Schutz vor thermischen Gefahren
Dieses Dokument legt Anforderungen, Prüfverfahren und Herstellerinformationen für Schutzhandschuhe gegen Hitze und/oder Feuer sowie deren Kennzeichnung fest. Sie sollte für alle Handschuhe angewendet werden, die die Hände gegen Hitze und/oder Feuer in einer oder mehreren der folgenden Formen schützen: Feuer, Kontaktwärme, konvektive Wärme, Strahlungswärme, kleine Spritzer geschmolzenen Metalls und große Mengen flüssigen Metalls.
Geprüft wird auf die folgenden Kriterien:
Geprüft wird auf die folgenden Kriterien:
a. | Brennverhalten: | 0 - 4 |
b. | Kontakthitze | 0 - 4 |
c. | Konvektionshitze: | 0 - 4 |
d. | Strahlungshitze: | 0 - 4 |
e. | Kleine Spritzer geschmolzenen Metalls: | 0 - 4 |
f. | Große Mengen geschmolzenen Metalls: | 0 - 4 |
Höhere Werte stehen für eine bessere Leistung. Der Wert „X“ signalisiert, dass in diesem Bereich keine Prüfung stattgefunden hat.
EN 511 – Schutzhandschuhe gegen Kälte
Diese Europäische Norm legt die Anforderungen und Prüfverfahren für Schutzhandschuhe gegen konvektive Kälte oder Kontaktkälte bis -50 °C fest. Die Kälte kann mit den klimatischen Bedingungen oder einer beruflichen Tätigkeit zusammenhängen. Die spezifischen Werte der verschiedenen Leistungsstufen werden durch die speziellen Anforderungen für jede Risikoklasse oder den speziellen Anwendungsbereich bestimmt. Produktprüfungen können nur für Leistungsstufen und nicht für Schutzstufen erfolgen.
Die Handschuhe werden auf die folgenden Kriterien geprüft:
Die Handschuhe werden auf die folgenden Kriterien geprüft:
Konvektive Kälte: | 0 - 4 |
Kontaktkälte: | 0 - 4 |
Wasserdichtigkeit: | 0 - 1 |
Höhere Werte stehen für eine bessere Leistung. Der Wert „X“ signalisiert, dass in diesem Bereich keine Prüfung stattgefunden hat.
PSA-Kategorien - Persönliche Schutz-Ausrüstung
Kat. I | Schutz vor geringen Risiken |
Kat. II | Schutz vor mittleren Risiken |
Kat. III | Schutz vor hohen Risiken |
Größentabelle - Handschuhe
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